Ich mag gernefliegen
Ich mag gerne fliegen. —
Ein Dialog über Akrobatik
Für das 25.-jährige Jubiläum haben die Sonnenstich-Artist·innen Florian Klotz (33 Jahre) und seine Partnerin Sarah Walther (24 Jahre) eine Akrobatik-Darbietung entwickelt.
Florian Klotz:
Was machst Du gerne bei Zirkus?
Sarah Walther:
Ich mache gerne Stelzen, Akrobatik, Lauf-Kugel und Handstand. Auch Trapez.
Florian Klotz:
Was hast Du für ein Ziel mit Zirkus?
Sarah Walther:
Mein Ziel ist, dass ich viel Kraft habe beim Zirkus.
Und ich ganz lange beim Zirkus bleiben kann.
Ich möchte viele Leute kennen lernen.
Die Zusammen-Arbeit im Zirkus ist für das Glück.
Florian Klotz:
Du machst doch auch Shows. Bist Du alleine dabei?
Sarah Walther:
Nein, zusammen. Die ganze Gruppe zusammen zeigt es:
Was wir zusammen trainiert und gelernt haben. Ja, ich bin da sehr stolz. (Sarah lacht herzlich.) Ich freue mich auf der Bühne. Ich kann die Blicke der Zuschauer genießen.
Ich kann ausdrücken über meine Gefühle. Ich mache meine Bewegungen.
Und dann geht es mir viel besser. Ich mache Körpersprache.
Florian Klotz:
Was ist für Dich gut, was im Körper ist?
Sarah Walther:
Dass ich sehr glücklich bin. Und ich das sehr genießen kann.
Wenn ich traurig bin, mache ich mich ganz klein.
Wenn ich wütend bin, tanze ich meine Gefühle weg.
Ich finde mein Glück wieder.
Wenn ich glücklich bin, springe ich in die Luft.
Die Zusammen-Arbeit im Zirkus ist für das Glück. Und den Geist.
Florian Klotz:
Was machst Du gerne mit mir?
Sarah Walther:
Ich mache gerne Schulter-Stand mit Dir.
Dann bin ich in der Luft. Das ist super (Sarah strahlt).
Dann schwebe ich im Himmel. Ich mag gerne fliegen. Wie ein Engel.
Das ist mein Wunsch.
Ich brauche von Dir ganz viel Kraft. Und Rhythmus.
Florian Klotz:
Meinst Du fließender Rhythmus?
Sarah Walther:
Fließender Rhythmus. Schweben und Leichtigkeit.
Und ich mich ganz frei bewegen kann.
Ich will mein Lachen weiter geben.
Florian Klotz:
Was möchtest Du gerne noch machen?
Sarah Walther:
Ich mache gerne alles und möchte mehr entwickeln.
Ich möchte gerne mehr über Trainer-Sein lernen.
Ich kann da gut Beispiel geben.
Was ich gelernt habe, möchte ich gerne weiter geben.
Ich will mein Lachen weiter geben.
Und dass man zurück bremsen kann.
Und sich mehr auf die Arbeit konzentrieren kann.
Das ist Training. Damit kann ich mehr für Akrobatik entwickeln.
Für mein Leben ist gut Balance zu halten.
Ohne fest zu halten. Mehr Gleichgewicht finden.
Im Körper beweglich wie ein Gummi.
Dann ist man ganz viel frei.
Michael Pigl hat das Gespräch begleitet und aufgeschrieben.
©Fotos: Jörg Metzner
